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2.3 Die Vorbereitungen zum Hungerstreik 1981
Nach dem Abbruch des Hungerstreiks ließ die britische Regierung es sich nicht nehmen, zu behaupten, durch ihre unnachgiebige Haltung die IRA in die Knie gezwungen zu haben. Die Gefangenen gingen jedoch davon aus, daß London ihre Forderungen Schritt für Schritt erfüllen würde. Die Zusagen in dem Papier der britischen Regierung waren jedoch sehr vage, mit Bobby Sands´ Worten gesagt, „(...) there was absolutely nothing concrete in the document but it was so wide open, I could drive a bus through it (...)“ (Taylor, S.235).
Als sich im Laufe des Dezembers 1980/ Januar 1981 herauskristallisierte, daß nicht eine der ‘five demands’ erfüllt werden sollte, mehrten sich die Forderungen nach einem erneuten Hungerstreik. War die IRA- Führung bereits bei dem ersten Hungerstreik 1980 am Zweifeln, ob es sinnvoll erschien, ihn durchzuführen, sprach sie sich noch stärker gegen einen zweiten aus (vgl. Taylor, S.237 f.). Es bestünde die Gefahr, bei einem Scheitern mehr Schaden als Nutzen daraus zu ziehen. Der Army Council konnte sich jedoch nicht gegen seine Gefangenen stellen, behielt sich aber vor, während des folgenden Hungerstreiks in vollem Maße militärische Aktionen auszuführen[26]. In einem Kassiber von Bobby Sands an das Army Council akzeptierte er die Bedingung: „We fully accept (...) the right of the Army to carry on unlimited operations in pursuance of the liberation struggle and without handicap or hindrance. We accept the tragic consequences that most certainly await us and the overshadowing fact that death may not secure a principled settlement (...) We realize the struggle on the outside must also continue. We hope that you accept that the struggle in the H- Blocks, being part of the overall struggle, must also go on in unison.“ (Taylor, S.237)
In gemeinsamer Entscheidung zwischen IRA innerhalb und außerhalb des Gefängnisses wurde beschlossen, daß Bobby Sands beginnen würde, gefolgt von zusätzlichen IRA- und INLA- Gefangenen in Intervallen.
[26] Während des ersten Hungerstreiks 1980 beschränkte die IRA ihre militärischen Aktionen auf ein Minimum. In den 7 Monaten des Hungerstreiks 1981 kamen 13 Polizisten, 8 Soldaten, 5 Mitglieder der UDR (Ulster Defence Regiment; protestantische, paramilitärisch organisierte, freiwillige Hilfspolizei [legal]) und 5 Zivilisten durch IRA- Anschläge ums Leben.
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